Hautcoloration Copic Marker
Ihr wolltet schon immer wissen, wie man mit Hilfe von Copic Markern eine hübsche Hautcoloration hinbekommt? Dann ist dieses Tutorial genau das Richtige für euch!
Heute geht es um helle Hauttöne.
Ein Tutorial für dunkle Hauttöne wird noch folgen
Für dieses Tutorial habe ich einen Ausschnitt von meiner Lineart vorbereitet, in der ich die Hautcoloration näher erläutern möchte. Den Ausschnitt habe ich am PC ein wenig nachbearbeitet und mit Hilfe eines Laserdruckers auf das richtige Papier übertragen. Das großartige an der Tusche vom Laserdrucker ist, dass sie sich nicht von den Copic Markern anlösen lässt und daher für Test Colorationen oder Colorationen im generellen sehr gut geeignet ist! Dies ist aber keine Voraussetzung, um mit diesem Tutorial mitzukommen.
Wenn ihr eure Lineart mit Copic Multiliner macht, dann ist es empfehlenswert, eure Lineart einen Tag liegen zu lassen. Die Tinte sollte sehr gut trocknen bevor man mit der Coloration loslegt, um Verwischer in der Lineart zu vermeiden. Das kann im frühen Stadium passieren, vorallem wenn man mit hellen Farben arbeitet, wie eben die helle Hautfarbe.
Kommen wir nun zum Tutorial!
Verwendetes Material:
- Copic Marker
- Deleter Kent BK Papier
- Laserdrucker (optional)
- für die Lineart: Copic Multiliner
Disclaimer: die von mir verwendeten Materialien sind weder gestellt oder gesponsort worden. Ich beschreibe in diesem Tutorial meine persönlichen Erfahrungen mit den genannten Materialien! Wenn ihr andere Materialien lieber bevorzugt, ist das völlig in Ordnung!
Vom Deleter Kent BK Papier habt ihr bestimmt schon einmal gehört oder gelesen. Es wird sehr gerne von Manga Künstlern verwendet, weil es ein schwereres, glattes und sehr weißes Papier ist. Seine Beständigkeit lässt die Farben der Copics förmlich leuchten. Allerdings solltet ihr beachten, dass im Gegensatz zu „normalen“ Markerpapier, das von mir gewählte keine Barriere zum Durchbluten enthält. Normales Markerpapier weist eine spezielle Beschichtung auf, die das Durchbluten der Marker verhindert. Diese Beschichtung gibt es beim Deleter Kent BK Papier nicht. Dies ist für dieses Tutorial besonders wichtig zu wissen, da die Marker weitaus mehr „bluten“, als bei spezifisch hergestelltem Markerpapier. Dies ist aber kein Nachteil, sondern eher ein Vorteil!
Auch wenn ihr es wahrscheinlich nicht mehr hören könnt:
Wascht immer eure Hände vor der Coloration eines Bildes! Nichts wäre schlimmer, als einen unerwünschten Fettfleck auf eurem Manuskript wieder zu finden. Außerdem lässt es sich dann weitaus angenehmer arbeiten
Es gibt unterschiedliche Wege zu colorieren. Welcher Stil euch am ehesten liegt, werdet ihr schon selbst herausfinden. Die zwei gängigsten Wege habe ich euch heute mal veranschaulicht:
Methode 1: Layering
Im sogenannten „Layering“ (engl. Layer -> Schicht, Ebene) werden Farben nach und nach aufgeschichtet. Dies ist meine persönliche Lieblingsmethode.
Meine verwendeten Copic Farben für diese Methode sind:
E000, E00, E11, V12
Schritt 1:
Die gesamte Fläche, die zu der Haut gehört, wird in kreisenden Bewegungen mit der Farbe E000 komplett ausgefüllt. Wartet kurz, bis die Farbe getrocknet ist. In diesem Schritt könnt ihr euch in aller Ruhe Gedanken machen, wo ihr die Schatten setzen möchtet.
Schritt 2:
Mit E11 setzt ihr den mittleren Schatten, gefühlsmäßig dorthin, wo das Licht schwerer hinkommt.
Schritt 3:
Verblendet mit E00 die beiden Farben E000 und E11 auf dem Papier miteinander. Achtet aber darauf, bei Stellen wo mehr Licht rankommt, diese bei der Coloration freizulassen. Das E000 erscheint als heller Ton somit von ganz allein. Es empfiehlt sich auch hier, über die mit E11 gemalten Stellen erneut zu malen, um eine homogene Farbgebung zu erzeugen.
Schritt 4:
In Schritt 4 arbeitet ihr euch mit V12, dem dunkelsten Ton in die tiefsten Schatten ein.
Feintuning:
Wie ihr vielleicht seht, sind die Farben stark mit einander verblendet. Hier hilft es, Schritt 2 erneut zu wiederholen und nach Bedarf noch einmal mit den hellen Farben zu verblenden.
Damit ist dann diese Methode an ihrem Ende angekommen und ihr habt eine hübsche Hautcoloration aufgetragen!
Methode 2: Blending
Beim „Blending“ (engl. Blending -> Vermischen) arbeitet man genau andersherum, als beim Layering. Beim Blending trägt man zuerst die dunkelste Schattenfarbe auf, um sie dann mit einer helleren Farbe zu verblenden.
Meine verwendeten Copic Farben für diese Methode sind:
E000, E51, E11, E04
Schritt 1:
Coloriert nur die tiefsten Schatten mit der Farbe E04. Überlegt euch am besten schon vorher, von wo das Licht kommen soll, da ihr mit den Schatten in dieser Art der Coloration startet. Lasst die Farbe nicht so lange trocknen und geht alsbald in Schritt 2 über.
Schritt 2:
Setzt mit E11 direkt am Schatten an und malt direkt über diesen drüber, um einen Farbverlauf zu erzeugen. Hier spielt euch die Eigenschaft des Papieres zu! Die Farben vermischen sich schön miteinander und ihr erhaltet eine wunderbare Schattenfarbe.
Schritt 3:
Als nächstes gehen wir mit E51 voran und arbeiten die Hautfarbe aus. Denkt in diesem Schritt daran, helle Stellen für Schritt 4 auszulassen!
Schritt 4:
Mit E000 dem hellsten Marker, malt ihr nun die restlichen Flächen aus. Auch hier empfiehlt es sich, noch einmal über die bereits ausgemalten Stellen drüber zu malen.
Finetuning:
Auch hier könnte es sein, dass die Farben zu stark miteinander verblendet sind. Hier hilft es Schritt 1 und 2 zu wiederholen, um die Tiefe wiederherzustellen. Hier ist allerdings Vorsicht geboten, sonst könnte das Gesamtbild schnell sehr dunkel erscheinen.
Damit wäre der letzte Schritt durchgeführt und ihr solltet eine schöne, farbintensive Hautcoloration geschafft haben!
Damit sind wir auch schon am Ende dieses Tutorials <3
Ich hoffe ihr konntet neue Einblicke für euch gewinnen und vielleicht fällt es euch jetzt leichter, Hautfarbe zu setzen gerne dürft ihr mir Feedback über unseren Discord oder hier in den Kommentaren zukommen lassen, aber auch Anregungen! Auch wenn ihr nach diesem Tutorial gearbeitet habt, würde ich gerne eure Ergebnisse sehen!
Viel Spaß beim kreativen Erschaffen und bis zum nächsten Tutorial