Review » AquamarkerGeschrieben von StardustLotus am 06.07.20

Decotime - Aquamarker

Aquarellstifte sind Dank Hand-Lettering gerade und schon länger groß im Kommen und ziemlich gefragt. Natürlich ziehen diverse Hersteller und Marken nach, um gefragte Produkte auf den Markt zu stellen. Hierbei wurde ich auf die Aquamarker im Action aufmerksam, die in insgesamt 6 unterschiedlichen Farbkombinationen á 12 Marker erhältlich sind. Beworben werden sie damit, dass sie mit einer Aufbewahrungsschiene kommen und damit die Marker aufeinandergestapelt werden können.

Ich war zu schnell und habe die Marker bereits ausgepackt, bevor ich ein Foto des Produktes machen konnte. Daher ein Foto des Kartons der Verpackung:





Mit allen Farbsets hat man 72 Aquamarker, die ich für dieses Review ausgiebig getestet habe. Um möglichst viele Farben aus dem Kasten abzudecken, habe ich ein kleines Fanart von Super Sailor Moon angefertigt.



Um einen klaren Überblick über die Farben zu erhalten, erstelle ich mir im ersten Zug eine Farbtabelle, nachdem ich die Aquamarker für mich passend sortiert habe. Hier fällt auf, dass der Indikator auf dem Farbdeckel leider nicht immer mit der eigentlichen Farbe übereinstimmt. Ohne Farbkarte ist es also schwer, einen ordentlichen Überblick zu behalten – daher empfehle ich das Testen der Farben im Vorfeld, um „Farbunfälle“ zu vermeiden.

Für mein Test-Bild habe ich folgende Materialien verwendet:



- Canson Montval Aquarelle Papier (300g/m²)
- Wassertankpinsel, Becher mit Wasser
- Farbkarte der Marker
- Teststreifen des verwendeten Papieres
- Küchenpapier

Bevor wir zum eigentlichen Bild kommen, habe ich mir die Aquarell-Marker genauer betrachtet, vor allem aber die Möglichkeit die Boxen zu stapeln. Leider weist das Produkt an dieser Stelle direkt eine Schwachstelle auf: da die Boxen nicht ordentlich verarbeitet sind, können die Boxen nicht einfach aufeinandergestapelt werden:



Das Problem lässt sich allerdings mit ein wenig Geschick schnell lösen: die Boxen müssen an der Seite ein wenig eingedrückt werden, um zu einem Stapel zu „verwachsen“:



Sobald man dieses so zusammengestellt hat, ist die Vorrichtung ziemlich stabil. Es ist sehr praktisch, die Farben so gelagert geliefert zu bekommen, ich betrachte das tatsächlich als kleinen Luxus! Es sieht am Schreibtisch großartig aus und Farben können schnell entnommen werden.

Die Stifte sind mit zwei unterschiedlichen Spitzen ausgestattet: eine Brush und eine feine Spitze. Da ich die Brush Spitze häufiger verwende, war ich erstaunt, das von 72 Stiften, nur zwei – drei Stifte kleinere Mängel aufzeigten. Generell sind die Spitzen sehr biegsam und geben ordentlich Farbe ab:



Die feine Spitze ist ein wenig härter, aber eignet sich damit perfekt dafür, kleine Stellen zu colorieren oder Detailarbeit umzusetzen. Auch diese Seite gibt wie die Brush Spitze gut Farbe ab:



Üblicherweise kann man mit Hilfe von einer Palette und üblichen Aquarell Markern Farbe direkt „ausdrücken“ und verdünnt weiterverwenden. Leider war dies mit diesen Stiften nicht möglich. Wie man auf meinem Foto erkennt, hat es gerade mal für ein paar kleine Flecken gereicht. Daher ist diese Technik für diese Stifte nicht geeignet.



Da ich meine Farbkarte auf einfachem Druckerpapier gemacht habe, wollte ich mich vergewissern, dass die Farben auf meinem ausgewähltem Aquarellpapier ordentlich zur Geltung kommen. Hierbei habe ich die Hauptfarben aufgetragen, die ich im Bild verwenden wollte – hauptsächlich auch um zu prüfen, wie sich die Farben verhalten, sobald man sie mit Wasser aktiviert und mischt. Sie lassen sich sehr schön vermalen und auch ineinander mischen. An dieser Stelle war ich bereits begeistert, wie einfach die Farben sich haben anlösen lassen.



Nach ausreichendem Testen habe ich mich dann an das eigentliche Bild gewagt. Ich habe mich für das Canson Montval Papier entschieden, weil es bei Aquarellfarben super für Anfänger geeignet ist und mit anderen Aquarellmarkern zur Verwendung empfohlen wird. Um ein Bluten der Lineart zu verhindern habe ich mit wasserfester Tusche die Linien gezogen und diese über Nacht trocknen lassen. Beginnend mit der Coloration habe ich wie üblich mit der hellsten Farbe begonnen:



Beim weiteren Malen sind mir natürlich die üblichen Fehler passiert: die Farbe ist über die Lineart übergetreten:



Die Korrektur dieser Fehler ist wie bei normalem Aquarell sehr einfach. Mit sauberem Wasser wird die Farbe erneut angelöst und mit einem Stück Küchenpapier abgetrocknet. Dies hat nicht nur mit sehr hellen Farben, sondern auch mit dunklen Farben wie rot und blau funktioniert!



Im nächsten Schritt wollte ich die Mischbarkeit unter den Farben testen und habe direkt mit der Brushspitze die Muster im Rock aufgesetzt. Tatsächlich lief dies besser als gedacht, mit Hilfe der hellen Farben konnte ich auf dem Papier direkt die Farben mischen, ohne den Wassertankpinsel zu verwenden. Ohne weiteres konnte man auch weitere Farbschichten auftragen, ohne dass sich das Papier dabei aufgelöst hat. Auf diesem Bild habe ich die reinen Aquamarker verwendet, ohne mit dem Wassertankpinsel nachzuhelfen:



Im generellen ist mir beim Arbeiten mit den Stiften positiv aufgefallen, dass die Farben vibrant und farbintensiv auf dem Papier trocknen. Da die Farben mit 33 cent pro Stift sehr günstig sind, habe ich nicht erwartet, dass die Farben nach dem Trocknen noch so leuchten würden. Dies hat mich besonders gefreut, da meine Idee war, den farbenfrohen Motiven des Originals nahe zu kommen:



Da man mit vorgemischten Farben arbeitet, ist die Umsetzung und Coloration etwas, was ziemlich beschleunigt wird. Bevor man eine zweite Schicht aufsetzt sollte man allerdings wie beim richtigen Aquarell, die Fläche trocknen lassen. Die Handhabe der Stifte ist sehr einfach und ich kann mir vorstellen für kreative Köpfe, die noch nicht soviel Erfahrung haben, ein tolles Ergebnis erzielen können, weil diese Stifte sehr versöhnlich arbeiten. Fehler können leicht korrigiert werden, die Farben sind toll und man hat schnell eine farbenfrohe Coloration:



Etwas, was negativ aufgefallen ist war tatsächlich bei der Handhabe der Aquarell Marker: die Stifte sind zum Teil sehr fest verschlossen und man muss mit ein wenig liebevoller Gewalt den Deckel vom Stift reißen. Leider führte das während der Anwendung tatsächlich zu einer unschönen Schwellung unter meinem linken Zeigefinger. Nicht alle Deckel sind schwer zu öffnen, aber es waren genug, um die Haut an dieser Stelle zu überreizen:



Mein persönliches Fazit:



Günstige Stifte, tolle Farben, ein cooles Konzept – sowas wünscht man sich und erhält es selten. Die Aquarell Marker von Deco Time erfüllen einige Punkte, die ich euch nochmal hier als Stichpunkte zusammengefasst habe:

Pro:
+ sehr günstiger Preis (3,99€ für 12 Aquarell Marker, 23,94€ für alle Sets, 0,33€ pro Stift)
+ lassen sich gut vermalen
+ sind stabelbar, gute Aufbewahrung, da liegend lagernd
+ lassen sich untereinander gut mischen
+ einfach zu korrigieren
+ guter Tintenstand, keine eingetrockneten oder halbleeren Stifte
+ schöne, leuchtende Farben, aber auch weiche Pastelltöne
+ Farbintensität bleibt nach dem Farbauftrag erhalten

Contra:
- Aufbewahrungsboxen sehr ungenau hergestellt / Probleme beim Stapeln
- Indikatoren der Farbkappen nicht übereinstimmend mit der Farbe
- manche Verschlusskappen schwer zu entnehmen
- kaum Gelbtöne
- nicht einzeln erwerbbar
- nur im Action direkt erhältlich, Farben nicht immer alle vorrätig

Für Anfänger und Starter in die Welt des Aquarells kann ich diese Stifte deutlich empfehlen. Aber auch für Fortgeschrittene kann ich mir vorstellen, dass die Aquarell Marker viel Spaß mit sich bringen. Toller Spaß für den kleinen Geldbeutel!

Bekommen könnt ihr die Stifte direkt im Action, einem Non-Food Discounter. Leider sind dort nicht immer alle Stifte vorrätig, da muss man ein wenig Glück haben. In dieser Form wie ich sie gekauft habe, werden sie leider nicht online angeboten.